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Selim Jochim erhält ERC Consolidator Grant

Pressemitteilung Nr. 36/2017
7. März 2017
Europäischer Forschungsrat fördert Forschungsprojekt im Bereich Quantenphysik mit rund zwei Millionen Euro
Prof. Dr. Selim Jochim

Foto: Schwerdt

Prof. Dr. Selim Jochim

Der Heidelberger Wissenschaftler Prof. Dr. Selim Jochim erhält eine hochdotierte Förderung des Europäischen Forschungsrats (ERC), einen ERC Consolidator Grant für exzellente junge Forscher. Unterstützt wird damit ein Forschungsprojekt im Bereich der Quantenphysik. Ziel ist es, aus wohlbekannten Bausteinen Vielteilchensysteme zusammenzusetzen und so die Eigenschaften von komplexen Quantensystemen zu simulieren. Dafür stellt der ERC für einen Zeitraum von fünf Jahren Fördermittel in Höhe von rund zwei Millionen Euro zur Verfügung. Prof. Jochim ist am Physikalischen Institut der Universität Heidelberg tätig. Der Physiker hatte bereits im Jahr 2011 einen ERC Starting Grant erhalten.

Nach den Worten von Prof. Jochim gehört es zu den zentralen Forschungsthemen in der Physik, das komplexe Zusammenspiel vieler Teilchen zu verstehen. Dabei geht es insbesondere um die Frage, wie sich daraus konkrete Eigenschaften der Materie ergeben. Ein besonders eingängiges Beispiel dafür ist die längst gelöste Frage, wie aus der mikroskopischen Bewegung der Gasmoleküle beobachtete Größen wie Druck oder Temperatur resultieren. In quantenmechanischen Vielteilchensystemen zielt diese Frage häufig auf die Bewegung von Elektronen in einem Festkörper ab, die hier mithilfe von neutralen Atomen simuliert werden. In ihren Experimenten arbeiten die Forscher um Selim Jochim mit ultrakalten Lithiumatomen. Dabei ist es ihnen bereits gelungen, die fundamentalen Bausteine zu erzeugen, die für die Simulation derartiger Vielteilchensysteme benötigt werden.

In dem vom ERC geförderten Projekt „Quantum State Assembler“ wollen die Heidelberger Wissenschaftler aus diesen Bausteinen Einheiten zusammensetzen, deren Eigenschaften kontrollierbar und steuerbar sind. Mithilfe dieser „Quantensimulation“ sollen schließlich physikalische Systeme untersucht werden, deren Eigenschaften sich ansonsten nur schwer vorhersagen lassen. „Damit erhoffen wir uns“, so Selim Jochim, „zum Verständnis noch ungeklärter Effekte, wie beispielsweise der Hochtemperatursupraleitung, beitragen zu können. Vielleicht lassen sich auf diesem Weg verwandte, aber dennoch ganz neue Phänomene entdecken.“

Selim Jochim (Jahrgang 1975) absolvierte ein Studium der Physik an der Universität Heidelberg, der University of California in Berkeley und der San Francisco State University. Mit einer Arbeit zur Bose-Einstein-Kondensation von Molekülen wurde er 2004 an der Universität Innsbruck (Österreich) promoviert. Als Postdoktorand forschte er am IBM Research Laboratory in Zürich (Schweiz) und an der University of Chicago (USA). Von 2006 bis 2009 war der Wissenschaftler in Kooperation mit der Universität Heidelberg als Juniorprofessor am Max-Planck-Institut für Kernphysik tätig. Seit 2009 hat Selim Jochim eine Professur für experimentelle Physik am Physikalischen Institut der Ruperto Carola inne.

Der Consolidator Grant wendet sich an vielversprechende Forscherinnen und Forscher, deren eigene unabhängige Arbeitsgruppe sich in der Festigungs- und Vertiefungsphase befindet. Zentrales Förderkriterium ist die wissenschaftliche Exzellenz.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 07.03.2017
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